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DSL auf der Höri

Bald ist es soweit, und die Höri ist fächendeckend mit einem Breitband Internetanschluss versorgt.

 

Der technische Hintergrund

Das DSL-Signal hat - von der Telefonvermittlungsstelle aus - etwa eine Reichweite von 4,2 km. Es wird in der Vermittlungsstelle auf die Telefonleitung oberhalb und unterhalb des Sprachfrequenzbandes "hinzugefügt", ohne dass es die Sprachübertragung behindert.

 

Die Hörigemeinden mit der Vorwahl 07735 bekommen ihre Telefonversorgung von der Vermittlungsstelle in Wagen. Darum sind die Gemeinden Öhningen, Wangen, Schienen und Hemmenhofen mit DSL versorgt.

Teile von Gaienhofen, Horn und Gundholzen liegen zu weit von der Vermittlungsstelle entfernt. Deshalb wird nun am Wasserbehälter Hemmenried eine neuer Vermittlungsknoten aufgestellt und mittels eines Glasfaserkabels zu der Vermittlungsstelle in Wangen, die bereits über eine glasfaserversorgte Verbindung verfügt, angeschlossen.

-> Karte

 

Die Telefonleitungen, die die Ortsteile Gaienhofen, Horn und Gundholzen versorgen, laufen, nicht, wie man vielleicht meint, am See entlang, sondern oben über Honisheim und dann über die Hohenmarkt von oben her nach Gaienhofen. Hemmenhofen ist über einen anderen Leistungsstrang, der tatsächlich am See entlang läuft, am Knoten in Wangen angebunden.

 

Um DSL in den nun neu zu versorgenden Ortsteilen bereit zu stellen, muss ein neuer Knotenpunkt (sog. "Outdoor DSLAM) speziell für DSL-Verbindungen möglichst Nähe an den zu versorgenden Haushalten aufgestellt werden. Hierfür wählte man den Standort "Hemmenried" (siehe Karte). Dort werden die forbeiführenden Telefonkabel - jedes Kuferdrätchen einzeln - "auseinandergeschnitten", in den Verteiler hineingeführt, verbunden und wieder hinausgeführt. Das Datensignal kommt mittels eines Glasfaserkabels.

 

Der politische Hintergrund

Da die Regierung bzw. damit auch die Bevölkerung beschlossen hat, die Telekom - wie es so schön heißt - zu privatisieren, ist diese nun ein Unternehmen, wie jedes andere auch, dass per Gesetzt verpflichtet ist, Gewinn zu machen. Deshalb zögert das Unternehmen oft, ländliche Gebiete, in denen sich weniger Haushalte auf größerem Raum befinden, mit aufwendigeren (=teuren) Maßnahmen auszubauen und so das Risiko eines Finanziellen Verlustes zu tragen.

 

Das Vorgehen der Telekom sieht so aus, dass sie mit den Gemeinden einen Vertrag schließt, in der sich die jeweilige Gemeinde verpflichtet, eine bestimmte anzahl von Kunden zu garantieren. Wird dies nicht erreicht, sieht dieser Vertrag dann vor, dass die Gemeinde einen bestimmten Betrag bezahlen muss, der der Telekom trotz der Investition einen Gewinn beschert.

 

In unserem Fall sah es so aus, dass Bürgermeister Uwe Eisch sich schon seit längerem darum bemüht hatte, einen Ansprechpartner bei der Telekom zu finden. Leider zuerst erfolglos. Erst eine Veranstaltung von MDB Andreas Jung mit dem Titel "Breitband aufs Land" brachte den Durchbruch. Dort nämlich war der richtige Ansprechpartner der Telekom anwesend. Am nächsten Tag lagen die Vertragsentwürfe der Telekom in der Gemeinde vor und die Dinge nahmen ihren Lauf, so dass wir heute auch in den Hörigemeinden Gaienhofen, Horn und Gundholzen schnelles Internet genießen können.

 

 

Wozu brauche ich überhaupt DSL?

Im Zuge der Diskussion um die neuen Medien wurden immer wieder Stimmen laut, die sich fragten, wozu man "dieses DSL" überhaupt brauche. Zum einen aus Bequemlichkeit, vielleicht um die Situation schön zu reden oder weil man sich einfach machtlos sah. Mancheiner hatte sich damit abgefunden, dass "es halt etwas langsamer" zugeht.

 

Das es aber nicht nur um die Geschwindigkeit geht, möchte ich anhand von ein paar Beispielen beleuchten:

 

Ohne einen DSL-Anschluss bekommt man hierzulande keine Flatrate. Das bedeutet, dass man immer, wenn man eine Internetverbindung aufbaut, für die Zeit, die man diese aufgebaut hat, Gebühren bezahlt. Das hat zur Folge, dass man sich ganz anders vor dem Bildschirm verhält. Das Internet wird damit weder als Nachschlagewerk oder Lexikon nutzbar, noch kann man Dienste wie IM (Instant Messenging, was soviel bedeutet, wie Sofortbenachrichtigung) vernünftig benutzen, weil diese Dienste eine permanente Verbindung brauchen, auch wenn sie 95% der Zeit im Leerlauf sind. Ganz zu schweigen von IM mit Telefoniefunktion oder Videotelefoniefunktion.

 

Was kann man mit so etwas überhaupt machen?

 

Ein Beispiel: Über eine Babyphon mit Videofunktion kann man das Bild und den Ton in den Computer übertragen und ihn von dort aus zu jedem anderen Internetanschluss weiterleiten. So können unsere Babysitter von nebenan zuhause bleiben, während sich Mamma und Papa auf einer wichtigen Veranstaltung fortbilden (oder auch einfach nur mal wieder gemeinsam abends etwas trinken gehen :-))

 

Ein anderes Beispiel: Ein enger Freund, wandert nach Brasilien aus. Jeder weiß, dass es eine Zeitverschiebung von etlichen Stunden gibt und dass Briefe nicht besonders schnell und vor allem nicht besonder zuverlässig sind. Ersteres hindert einen daran "einfach so" mitten in der Nach anzurufen. Außerdem ist man selber ja auch viel unterwegs. Mit einem IM-Programm wie z.B Skype kann man sehen, ob der andere vielleicht nicht doch zu einer ganz verrückten Zeit für ein Telefonat bereit ist - was zudem noch kostenlos ist.

 

Weitere Dinge, die man ohne einen Breitbandanschluss nicht (oder nur ganz eingeschränkt) machen kann, sind Onlineshopping, Musik- und Filmdownloads und natürlich hilft eine Breibandanschluss auch bei der Recherche.

 

Es gibt sicherlich noch unzählige Beispiele warum es Sinn macht, sich dafür zu engagieren aber hier sei nun erst mal genug davon.

 

In diesem Sinne, wünschen wir viel Spaß mit dem neuen Medium.

Ihr Schreiber Online-Team.

 

P.S.: Sollten Sie Hilfe bei der Einrichtung benötigen oder sonstige Fragen rund um das Internet haben, dann zögern Sie nicht, mit uns Kontakt auf zu nehmen. Wir stehen immer gerne mit Rat und Tat zu Seite.

 

 

Die ersten 2/3 der Anschlüsse sind geschaltet

Heute (05.07.2007) sind etwa 2/3 der Anschlüsse im neuen Versorgungsgebiet an das neue DSLAM angeschlossen worden. Die restlichen 1/3 müssen noch auf Arbeiten der Telekom waren, die sich momentan gerade im Streik befinden. Dazu muss der dritte Kabelstrang noch in den Verteilerkasten hinein und wieder herausgeführt werden.

 

An den Anschlüssen, die nun schon geschaltet wurden, kann man schon die neue Geschwindigkeit messen. Mehr dazu siehe hier.